Menschen, die Probleme beim Lesen und Schreiben haben, stehen im Alltag oft vor großen Herausforderungen. Viele Tätigkeiten, Besorgungen und Wege, die allgemein als selbstverständlich angesehen werden, sind für Betroffene mit Hürden, Scham und emotionalem Stress verbunden und werden daher oft vermieden. Bereits der Einkauf im Supermarkt kann eine Herausforderung sein, wenn Etiketten und Produktbezeichnungen nicht verstanden werden. Gravierender können die Auswirkungen sein, geht es um die Beantwortung offizieller Briefe, die Orientierung in einem unbekannten Stadtteil oder Arzt- und Behördentermine, bei denen häufig Dokumente ausgefüllt werden sollen. Analphabetismus und geringe Literalität sind in allen Lebensbereichen – auch privat – folgenreich und die Probleme miteinander verschränkt.
„Als meine Tochter klein war, habe ich das Milchpulver lieber in der Apotheke gekauft. Das war zwar teurer als in der Drogerie, aber ich konnte fragen: Wie soll ich das mischen? Das auf der Packung habe ich nicht verstanden.“
Trotz vieler Gemeinsamkeiten im Erleben Betroffener ist es wichtig zu verstehen, dass es nicht „den typischen Analphabeten“ gibt. Menschen haben individuelle Probleme, Hintergründe und Bedürfnisse. Aufgrund unserer langjährigen Expertise in der Alphabetisierung und Grundbildung können wir uns hier jedoch auf Erfahrungsberichte von Betroffenen beziehen, mit denen wir bereits viele Jahre zusammenarbeiten und die uns in dieser Form häufiger von verschiedenen Menschen geschildert worden sind.
Auf dieser Seite:
Der Kampf mit den Buchstaben: Täuschungs- und Vermeidungsstrategien
„Ich habe Angst davor, dass jemand kommt und sagt: Kannst du das mal aufschreiben?“
Analphabetismus (in all seinen Abstufungen) ist in unserer Gesellschaft immer noch ein Tabu. Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen Probleme mit dem Lesen, Schreiben oder Rechnen haben, schämen sich häufig dafür und entwickeln Strategien, um sich möglichst nicht „outen“ zu müssen.
Schrift verursacht Stress. Bei der Bewältigung oder Vermeidung solcher Situationen können Betroffene sehr kreativ und sensibel für ihre Umgebung sein. Folgende Verhaltensmuster begegnen dabei regelmäßig:
- Vermeidung jeglicher Aktivitäten, bei denen sie aufgefordert werden könnten zu lesen oder zu schreiben
- Nichtteilnahme an Informationsveranstaltungen wie Elternabenden u. ä.
- Beschränkung auf gewohnte Umgebungen, bekannte Produkte usw.
- Ausschlagen von neuen Aufgaben und Beförderungen
- Mitbringen einer (eingeweihten) Begleitperson
- ein Set an „Ausreden“, beispielsweise:
- „Ich habe meine Brille vergessen, könnten Sie mir das einmal kurz vorlesen?“
- „Ich habe mir den Arm verletzt, könnten Sie das für mich aufschreiben?“
- „Die Schrift ist zu klein, ich kann das nicht lesen.“
- „Das Formular nehme ich mit und fülle es zuhause aus.“
Folgeprobleme: Die Auswirkungen von Analphabetismus in verschiedenen Lebensbereichen
Die Vermeidung bestimmter Situationen kann Folgeprobleme in allen Lebensbereichen nach sich ziehen. Viele gering literalisierte Menschen geraten so in eine Art Teufelskreis, aus dem sie nur schwer wieder herausfinden.
- Versteckspiel vor Bekannten, Kolleg:innen und eventuell sogar der Familie → mangelndes Selbstwertgefühl, erhöhte Gefahr von Depression, Isolation oder Sucht
- Ausbleiben ärztlicher Versorgung → unbehandelte Krankheiten, die sich ggf. verschlimmern
- ungeöffnete Briefe → Ausbleiben von staatlichen Bezügen, wachsende Schulden
- Angewiesensein auf eine Begleit-/Vertrauensperson → Abhängigkeitsverhältnis zur eingeweihten Person
„Online-Stellenbörsen nutze ich nicht, auch online bewerben geht nicht ohne Hilfe.“
Laut der LEO-Studie 2018 ist mehr als die Hälfte der Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten in Arbeit. Das kann erstaunen, da es kaum Arbeitsplätze oder Berufe gibt, in denen man nicht lesen, schreiben oder rechnen muss. Die Art der Beschäftigung ist jedoch häufig unsicher, gering bezahlt und körperlich anstrengend. Außerdem nehmen Menschen mit geringer Literalität seltener an Weiterbildungsangeboten teil und werden daher auch seltener befördert. Eine Dokumentationspflicht am Arbeitsplatz führt zu häufigem Stress und Krankschreibungen. Das Risiko, arbeitslos zu werden, ist stark erhöht. Unter den Arbeitslosen befinden sich mehr als 30 % funktionale Analphabeten. Das sind doppelt so viele wie in der Gesamtbevölkerung. Betroffene, die keiner Beschäftigung nachgehen, haben oft Schwierigkeiten, eine Arbeit zu finden. Es fällt ihnen schwer, sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren, Beratungsangebote wahrzunehmen oder die Anforderungen des Jobcenters zu verstehen und zu erfüllen. Aus Angst, sich zu outen, werden finanzielle Einbußen in Kauf genommen.
„Mein Mann macht alles für mich. Jetzt habe ich Angst, was passiert, wenn er mal stirbt.“
Was kann es für eine Familienstruktur bedeuten, wenn ein Familienmitglied nicht gut lesen und schreiben kann?
- Es kann eine große Abhängigkeit zu einer Vertrauensperson entstehen.
- Kinder können schnell in die Rolle der Erwachsenen gedrängt werden, wenn sie den Schriftverkehr für ihre Eltern übernehmen müssen.
- Nicht ausreichende Grundbildung kann zu sozialer Benachteiligung führen. Häufig bestehen in diesen Familien Existenzängste und großer Druck, die zu innerfamiliären Auseinandersetzungen führen können.
Die „soziale Vererbbarkeit“ von Bildung ist in Deutschland hoch. Menschen, die Probleme beim Lesen und Schreiben haben, können ihre Kinder nicht entsprechend fördern. Grund genug, bei den Eltern anzusetzen und sie für Grundbildungskurse zu gewinnen.
Häufig ist auch die bevorstehende Einschulung des Kindes oder die Angst davor, nicht bei den Hausaufgaben helfen zu können, Anlass, sich für einen Lese- und Schreibkurs zu entscheiden. Deswegen müssen gerade auch die Mitarbeiter:innen in Kindergärten, Schulen, Familienzentren usw. zum Thema sensibilisiert sein, um Eltern mit Lese- und Schreibschwierigkeiten zu erkennen, anzusprechen und weiterzuvermitteln.
Weiterführende Infos zum Thema Family Literacy
„Beim Arzt … diese Bögen finde ich auch schwer. Dann würde ich immer am liebsten wegrennen.“
Menschen, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben, sind häufiger krank. Nicht immer, aber häufig hängt geringe Literalität eng mit sozialen Benachteiligungen zusammen. Und soziale Benachteiligungen, das wissen wir sowohl aus Erfahrung als auch aus diversen Studien, machen krank.
Wenn Menschen krank sind, wird in der Regel von einer engen, selbstverantwortlichen Beziehung mit der Ärztin oder dem Arzt ausgegangen („mündiger Patient“, „Patientenkompetenz“). Vergessen wird oft, dass die korrekte Umsetzung von ärztlichen Anweisungen oder der Zugang zu Informationen für Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten nur eingeschränkt umsetzbar ist, zum Beispiel:
- Therapiepläne
- Essensauswahl
- Medikamentenerläuterungen und -dosierungen
- Anamnesebögen
- Belehrungen, Anträge, Formulare
Viele Betroffene trauen sich nicht, noch einmal nachzufragen, wenn sie unsicher sind. Andere verlassen frustriert die Arztpraxis, sobald sie aufgefordert werden, noch einmal im Wartebereich Platz zunehmen und etwas auszufüllen, oder nehmen Termine gar nicht erst wahr. So bleiben Krankheiten zu oft unbehandelt oder werden zu chronischen Erkrankungen.
Pressemitteilung der AOK zur problematischen Gesundheitskompetenz in Deutschland
Artikel über Leichte Sprache in der Medizin
„Informationen haben mich total überfordert und ich halte mich fern.“
Mit Geld gut umzugehen, ist für viele nicht selbstverständlich. Einige Beispiele:
- Reichen 20 EUR für 5 Flaschen Cola?
- Wie fülle ich eine Überweisung aus, wie bezahle ich eine Rechnung?
- Wie bekomme ich einen Kredit, wie kann ich ihn zurückzahlen?
- Wie informiere ich mich über eine passende Altersvorsorge?
- Wie kann ich mein Geld für einen ganzen Monat einteilen?
Kompetenzen dieser Art werden unter dem Begriff ökonomische Grundbildung gefasst. Rechts-, Verbraucherschutz-, und Finanzthemen sind häufig komplex und können nur mit Hilfe bewältigt werden. Menschen mit Problemen beim Lesen, Schreiben und Rechnen fällt es zudem oft schwer, ihre eigenen Rechte durchzusetzen, weil entsprechende Informationen unzugänglich oder niedrigschwellige Beratungsangebote noch zu selten sind. Sie wissen oft nicht, an wen sie sich in diesen Fragen wenden können, und nehmen Sachverhalte deshalb unwidersprochen hin.
Denken wir an Briefverkehr, insbesondere an Zahlungs- und Handlungsaufforderungen, wird deutlich, dass Betroffene außerdem ein hohes Risiko haben, mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten: Rechnungen werden nicht bezahlt, Mahnungen bleiben unbeantwortet oder Vorladungen unbeachtet. Rechte und Pflichten aus Verträgen sind unbekannt oder wurden nicht ausreichend verständlich erklärt. Schwerwiegende Angelegenheiten müssen häufig vor Gericht geklärt werden, was wiederum hohe Kosten verursacht. Interessanterweise waren Justizvollzugsanstalten unter den ersten Einrichtungen, die in den siebziger Jahren Alphabetisierungskurse anboten.
Projekt und Informationsangebot zum Thema Grundbildung und Justiz
Bürgerengagement bedeutet, den Kiez oder die eigene Stadt aktiv mitzugestalten, zu wissen, was dort passiert und warum, und dazu auch Position beziehen zu können. Es bedeutet soziale Einbindung, Bestätigung und für sich selbst und andere einzutreten. Bürgerengagement ist jedoch schwer umzusetzen, wenn man sich von der Schriftwelt ausgeschlossen oder nicht zur Gesellschaft zugehörig fühlt. Menschen mit Schriftsprachproblemen ziehen eine ehrenamtliche Tätigkeit für sich meist gar nicht in Erwägung.
Gleiches gilt für politische Teilhabe: Zu oft findet politische Kommunikation schriftlich statt oder werden politische Inhalte zu komplex erklärt. Auch eine Wahl oder Briefwahl mit den üblichen Wahlunterlagen stellt für gering literalisierte Personen eine Hürde dar. Viele Betroffene bleiben den Wahlbüros fern und wollen mit Politik nichts zu tun haben.
Dies zu ändern ist ein großes Potential für alle!
Publikation zum Thema Literalität und Partizipation
„Natürlich konnte ich in Museen gehen, aber wenn es um weitere Infos ging, war das eine Tür, die zu war. Lesen lernen ist eine Tür, die für mich viel öffnet, worauf ich schon mein ganzes Leben Bock hatte.“
Der Zugang zu Freizeit- und Kulturangeboten ist für Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten nicht immer leicht. Die Informationen, wo und wann zum Beispiel Konzerte, Ausstellungen oder Sportveranstaltungen stattfinden, sind meist schriftlich. Auch eine schriftliche Anmeldung ist für viele eine Barriere. Zudem sind Infomaterialien und Erläuterungen vor Ort – von der Speisekarte bis zur Texttafel im Museum – ebenfalls schriftlich. Auch der Weg durch die Stadt ist eventuell schwer zu finden.
Betroffene unternehmen deshalb seltener Aktivitäten und pflegen wenig Kontakte außerhalb ihrer gewohnten Umgebung.
Umso erfreulicher ist, dass immer mehr Galerien und Museen inzwischen Audioguides anbieten, teilweise sogar in Einfacher oder Leichter Sprache! Außerdem erobern sich viele Lernende auf dem Weg zur Schrift die Welt der Literatur und fangen selbst an kreativ zu schreiben.
Broschüre über Grundbildung als Handlungsfeld für Bibliotheken
Teilhabe ist möglich – doch der Weg zur Schrift ist nicht leicht
Als Erwachsene:r noch einmal „die Schulbank drücken“ kostet viel Überwindung (und Überzeugungsarbeit). Besonders, wenn man – wie viele Betroffene berichten – in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht und ein negatives Bild von Bildungseinrichtungen hat. Kurse zum Lesen und Schreiben lernen müssen in solchen Fällen durch offene und weniger schulische Angebote wie zum Beispiel Lern-Cafés ergänzt werden. Tatsächlich nehmen nur circa 1 % der betroffenen Erwachsenen Lese- und Schreibkurse wahr. Schriftliche Informationen wie Werbeanzeigen, Flyer oder Programmhefte erreichen die Zielgruppe naturgemäß schwer. Die Erfahrung aus der Praxis zeigt, das Kursteilnehmer:innen eher über „Mund-zu-Mund Propaganda“ von Lernangeboten erfahren, teils durch andere Analphabeten, teils durch Beratungsstellen und Einrichtungen in ihrer unmittelbaren Umgebung.
Haben Betroffene einmal in ein Lernangebot gefunden, ist der Weg zur Literalisierung dennoch oft schwer und langwierig. Weitere Hürden wie Anmeldung und Finanzierung von Kursen müssen überwunden werden. Auch das Lesen und Schreiben vor einer Gruppe braucht viel Energie und Kraft.
Letztendlich geht es nicht nur darum, diesen Menschen wichtige Grundbildungskompetenzen zu vermitteln, sondern auch Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit aufzubauen. Mitunter kann dieser Prozess Jahre dauern. Ein Abbau von Hürden in unserer Gesellschaft und die Enttabuisierung und Entstigmatisierung des Themas Analphabetismus sind daher enorm wichtig!
Grundbildung ist ein Querschnittsthema und geht uns alle etwas an!
Die erschreckende Zahl der Menschen in Deutschland, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben, und die verschiedenen Dimensionen, in denen Analphabetismus teils gravierende Auswirkungen auf das Leben der Menschen hat, zeigen, dass wir das Problem als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen müssen.
Angesicht einer sich rasant ändernden Lebenswirklichkeit im digitalen Zeitalter, ist zu befürchten, dass viele betroffene Erwachsene noch weiter abgehängt werden könnten. Dabei können Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit einen Beitrag dazu leisten, aktuelle Probleme wie den Fachkräftemangel zu lösen und Themen wie Inklusion und demokratische Teilhabe voranzubringen.
Dies gelingt jedoch nicht, wenn wir lediglich von gering literalisierten Menschen erwarten, „endlich lesen und schreiben zu lernen“, sondern nur, wenn das Phänomen Analphabetismus in der Breite unserer Gesellschaft bekannt gemacht wird und Hürden und Vorurteile gegenüber Betroffenen abgebaut werden!
So können wir ein Umfeld schaffen, in dem Menschen im Erwachsenenalter sich wertgeschätzt fühlen, wenn sie Lernangebote wahrnehmen, und sich mit ihren Problemen öffnen können. Betroffene sollten sich ermutigt fühlen ihre Geschichte zu erzählen und selbst aktiv zu werden.
Die oben beschriebenen Lebensbereiche, in denen Auswirkungen von Analphabetismus deutlich werden, sehen wir als konkrete Handlungsfelder. Hier müssen mit den jeweiligen Akteur:innen (zum Beispiel Jobcenter, Gesundheitseinrichtungen, Familienberatungen, Schulen usw.) gemeinsame, praxisnahe und verzahnte Lösungen erarbeitet werden. Mit zahlreichen Partner:innen tun wir das bereits!
Werden Sie mit uns aktiv! Werden Sie Vertrauensperson und Verbündete:r
Helfen Sie mit Hürden, Tabus und Vorurteile abzubauen und den Zugang zu Lern- und Beratungsangeboten zu erleichtern. Das Grund-Bildungs-Zentrum Berlin steht Ihnen dabei als Partner zu Seite.
Interessierte Menschen und Organisationen können bei uns an kostenlosen Sensibilisierungsschulungen teilnehmen, sich mit anderen Einrichtungen zum Thema vernetzen oder sich für den Alpha-Siegel Prozess anmelden, um ihre Einrichtung hürdenärmer für Betroffene zu gestalten.
Ihre Möglichkeiten, sich zu engagieren:
„Sich engagieren“ heißt, sich für etwas einsetzen. Zum Beispiel für ein Thema, dass einen besonders interessiert. In einem Verein oder als Ehrenamtler:in.
Literalität bedeutet:
Du kannst gut lesen und schreiben.
Du kannst mit geschriebenen Worten umgehen.
Das ist wichtig für das Leben in der Gesellschaft.
Die Gesellschaft hat Regeln.
Zum Beispiel: Wie man schreibt.
Und was man beim Schreiben beachten muss.
Du kannst diese Regeln gut verstehen und anwenden.
Gering literalisierte Menschen können das nicht so gut.
Europäische Union. Zusammenschluss von 27 Ländern in Europa. Sie arbeiten zusammen, um Frieden, Wohlstand und Zusammenarbeit zu fördern. Die EU hat feste Regeln für die Mitgliedsländer und kümmert sich um Themen wie Handel, Umweltschutz und Menschenrechte.
Als Analphabet wird jemand bezeichnet, der nicht lesen und schreiben kann. In Deutschland ist dies sehr selten. Viele Menschen, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben, können meist Buchstaben und Wörter lesen, haben aber Probleme mit Texten. Auch weil das Wort „Analphabet“ ausgrenzend ist, sprechen wir besser von „gering literalisierten Personen“. Viele Betroffene bezeichnen sich allerdings selbst manchmal als Analphabeten, weil der Begriff bekannt ist und nicht erklärt werden muss.
Analphabetismus bedeutet, dass jemand überhaupt nicht lesen und schreiben kann. Dies ist in Deutschland sehr selten. Viele Menschen haben aber große Probleme mit dem Lesen und Schreiben schon von einfachen Texten. Weil das Wort betont, etwas nicht zu können, und damit ausgrenzt, sprechen wir eigentlich lieber von „geringer Literalität“. Viele Betroffene bezeichnen sich allerdings selbst manchmal als Analphabeten, weil der Begriff bekannt ist und nicht erklärt werden muss.
Wir haben uns – mit Bauchschmerzen – für die Verwendung des Begriffs auf dieser Website entschieden, da viele Menschen über den Suchbegriff „Analphabetismus“ auf unsere Angebote stoßen und diese nutzen können.
bedeutend, schwerwiegend
gegebenenfalls
Family Literacyist ein integrativer Ansatz zur aktiven Elternmitarbeit im Rahmen der Sprachbildung. Man versteht darunter eine familienorientierte Bildungsarbeit zur Sprach- und Lese-/Schreibförderung, bei welcher verschiedene Generationen miteinander tätig werden.
Akteure und Akteurinnen sind handelnde Personen oder Beteiligte an einem bestimmten Geschehen.
Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form des Deutschen. Und damit ein Instrument für Barrierefreiheit. Sie folgt bestimmten Regeln: Der Text besteht zum Beispiel nur aus kurzen Sätzen und einfachen Wörtern. Außerdem helfen Bilder und Symbole, den Inhalt besser zu verstehen.