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Veraltete Vorurteile und Psychische Traumas

Veraltete Vorurteile und Psychische Traumas
Tagebucheintrag von Julia Weis, 1996

von Julia Weis

Egal aus welchem Grund ein Kind auch nach der Schulzeit, das Lesen und Schreiben nicht so beherrscht, wie die Gesellschaft es erwartet, erlernt als Erwachsener viele kleine Tricks, um irgendwie unbeschadet durchs Leben zu kommen.

Der Klassiker ist; „ich habe meine Brille vergessen.“

Doch warum eine Ausrede finden und sich Verstecken, für etwas an dem man keine Schuld trägt?

Der Grund ist einfach, denn viel zu schnell wird die Lese- und Schreib-Kompetenz mit Intelligenz gleichgesetzt. Wenn ein Kind schon in der Grundschule zu hören bekommt, das es dumm und faul sei, schleppt es dieses Vorurteil sein Leben lang mit sich. Die Angst wider negativ Aufzufallen, prägt das weitere Leben. So verheimlichen viele, selbst in der Familie und im Freundeskreis ihre Schwäche oder Störung.

„Wer nicht richtig Lesen und Schreiben kann, sei dumm oder faul. Dieses Vorurteil hängt fest in vielen Deutschen Köpfen und das ärgert mich sehr.“

— Lernerin Julia Weis

Obgleich viele einen Beruf ausüben und brave Steuerzahler sind, werden sie von der Gesellschaft viel zu schnell als dumm abgestempelt und Diskriminier.

Dabei lässt sich heute, dank der Technik die Schwierigkeit gut kompensieren, wenn z.B. ein zu Lesender Text in digitaler Form ins Haus flattert.

Doch dazu müsste es möglich sein, vor seinem Arbeitgeber offen zu seinem Problem zu stehen. Doch wenn ich meinem Chef sage, ich kann nicht richtig Lesen, dann wird mein Chef nicht mein Chef, denn ich erhalte den Job erst gar nicht.

Und so beißt sich die Katze in den Schwanz.

Julia als Raumausstatter-Gesellin
Tagebucheintrag von 1996

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