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Wie ich die Rechtschreibung erlernte

Wie ich die Rechtschreibung erlernte
Tagebucheintrag von Julia Weis, 1994

von Julia Weis

Meine schlimmsten Schul-Erinnerungen beginnen in der 3. Klasse.

Ich sitze hoch Konzentriert auf meinem Platz und schreibe wie eine Wilde. Ich versuche verzweifelt beim Diktat mitzukommen, auch wenn die Tränen schon fließen. Und das Ergebnis war ohnehin klar; die Note 6. Das hat sich bis zum Ende meiner Schulzeit in der 9. Klasse nicht geändert, trotz viel Üben und Legasthenie-Therapie.

Zum Glück kam ich nach der 4. Klasse auf eine Montessori-Schule. Dort verlor die Rechtschreibung an Bedeutung, so das mir meine Leidenschaft am Schreiben nicht verdorben wurde. Wichtig wurde mir allein, das die richtigen Buchstaben an der richtigen Stelle sitzen, so das andere überhaupt die Chance hatten meine Texte zu entziffern.

„Kinder zu zwingen in der Schule ein Diktat zu schreiben, ist für mich seelische Folter und gehört ins Strafgesetzbuch.“

— Lernerin Julia Weis

Nach der traumatischen Schulzeit, begann ich mit dem 10-Finger-System meine eigenen Geschichten am PC zu schreiben. Dank der roten Kringel des Rechtschreib-Programms und der Wort-Erkennung, habe ich nach 20 Jahren Hobby-Schreiben die korrekte Schreibweise relativ gut erlernt.

Doch wer jetzt denkt, mein Problem ist weg, der Irrt. Denn unter Druck und Stress würde ich selbst bei einem Zweizeiler, am Ende, aus Überforderung meinen eigenen Namen falsch schreiben.

Zuletzt noch mein Tipp: Den eigenen Text mit einem Vorlese-Programm durcharbeiten!

Und wer jetzt noch Fehler findet, der darf sie behalten 😉

Julia bei ihrer Einschulung
Tagebucheintrag von 1994

Manche Menschen können nicht gut lesen und schreiben.

Ein Grund dafür kann sein, dass sie es von ihren Eltern oder Großeltern geerbt haben.
Das nennt man genetische Veranlagung.

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