Menschen, die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben, brauchen oftmals auch noch in anderen Bereichen Unterstützung.
Mit Grundbildung sind Fähigkeiten und Wissensbestände gemeint, die man braucht, um in unserer Gesellschaft teilhaben zu können.
Zum Beispiel:
- „Schreibt man NT oder ENTE?“
- „Sind 20 EUR zu wenig für 5 Flaschen Cola?“
- „Wie finde ich Informationen im Internet?“
- „Wie finde ich eine Straße auf dem Stadtplan?“
- „Wie frage ich den Meister um Rat?“
- „Wie stelle ich vor anderen eine Frage?“
Der Begriff „Grundbildung“ wird in Expertenkreisen stark diskutiert. Es gibt bis jetzt keine einheitliche Definition.
„Grundbildung“ wird in dem Grundsatzpapier zur Nationalen Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung 2016-2026 erläutert:
„Der Begriff der Grundbildung soll Kompetenzen in den Grunddimensionen kultureller und gesellschaftlicher Teilhabe bezeichnen, darunter:
- Rechenfähigkeit (Numeracy),
- Grundfähigkeiten im IT-Bereich,
- Gesundheitsbildung,
- Finanzielle Grundbildung,
- Soziale Grundkompetenzen.
Grundbildung orientiert sich somit an der Anwendungspraxis von Schriftsprachlichkeit im beruflichen und gesellschaftlichen Alltag, wobei die Vermittlung von Alltagskompetenzen immer auch in der Verbesserung sinnverstehenden Lesens und Schreibens mündet.“
Die UNESCO beschrieb im Jahr 1997 auf der UNESCO-Weltkonferenz zum Lernen Erwachsener CONFINTEA V:
„Grundbildung für alle bedeutet, dass Menschen ungeachtet ihres Alters die Möglichkeit haben, als Einzelne oder in der Gemeinschaft ihr Potenzial zu entfalten. Sie ist nicht nur Recht, sondern auch Pflicht und eine Verantwortung gegenüber anderen und der Gesellschaft als Ganzem. Es ist wichtig, dass die Anerkennung des Rechts auf lebenslanges Lernen von Maßnahmen flankiert wird, die die Voraussetzungen für die Ausübung dieses Rechts schaffen.“